Vorlage:Installation-Ubuntu-2404
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Grundinstallation
CD einlegen und los,
die Fragen beantwortet Ihr wie folgt (sind ggf. die Überschriften der Dialoge):
- Try or Install Ubuntu Server
- Deutsch
- German / German
- Wenn er einen neueren Installer findet und fragt ob er auf diesen aktualisieren soll - Ja!
- Ubuntu Server
- Jetzt könnt Ihr schon die gewünschte feste IP-Adresse einstellen. Wählt dazu mit den Pfeiltasten den
ens160
Eintrag aus und drückt Enter: - ens192 => Bearbeite IPv4
- Manuell
- Bei Subnetz kommt nicht die Subnetzmaske sondern das Netzwerk mit Suffix. Bei einer 24 Maske (= 255.255.255.0) ist das die IP 0 mit Suffix /24
- Erledigt
- Bei Bedarf, sonst leer lassen
- Erledigt
- Nutzt die ganze Festplatte ohne LVM (also Haken entfernen). Die Festplatte lässt sich später trotzdem leicht vergrößern
- Erledigt
- Fortfahren
- Den Servernamen festlegen. Ich lege hier den Benutzer installadmin an. Wählt euren Benutzer und Passwort nach Wunsch (Aufschreiben!)
- Falls Ihr Ubuntu Pro habt, könnet Ihr es hier aktiveren, ansonsten einfach [Fortfahren]
- OpenSSH-Server auswählen => Erledigt (für Zugriff z.B. mit Putty)
- Erledigt
Ab jetzt heißt es abwarten. Wenn er kann lädt er gleich ein paar Sicherheitsupdates nach:
- Jetzt neustarten
- ISO aus der VM entfernen und Enter drücken
- Nach dem Reboot wartet ab bis diverse Meldungen abgelaufen sind
PuTTY
Ab dieser Stelle könnt Ihr PuTTY oder den SSH Client eurer Wahl nutzen - was ich dringend empfehle. Denn dann könnt Ihr hier vorgeschlagenen Befehle einfach per Copy&Paste übernehmen.
Die IP-Adresse habt Ihr zu diesem Zeitpunkt ja bereits festgelegt:
Nach der Anmeldung nutze ich immer gerne ein
sudo -i
Damit wechselt man dauerhaft zum root Benutzer und muss nicht vor jedem Befehl ein sudo
stellen.
root wieder freischalten
sudo
verwendet müsst Ihr selbst wissen- Mit Benutzer installadmin anmelden
sudo -i
- Kennwort des Benutzer installadmin eintippen
passwd root
- neues Kennwort für "root" 2x eintippen
- Lokal Anmelden kann man sich nun mit root - aber eine Anmeldung über SSH funktioniert dann immer noch nicht.
- Damit diese auch funktioniert müsst ihr die
sshd_config
bearbeiten:
nano /etc/ssh/sshd_config
sucht nach der Zeile (STRG + W ist Suchen) nach
#PermitRootLogin without-password
und stellt den Cursor in die Zeile.
Drückt nun einmal F9 und 2x F10 - damit erstellt Ihr eine Kopie der Zeile.
Ändert die Kopie wie folgt ab:
PermitRootLogin yes
Speichert die Datei (STRG + x, dann y und Enter) und startet den ssh Dienst neu:
systemctl restart ssh.service
Ab dann klappt es auch mit dem SSH-Login für den Benutzer root, z.B. über puTTY
Jetzt 2x
exit
eintippen wodurch sich das PuTTY Fenster schließt - der (eingeschränkte) Benutzer installadmin hat sich somit abgemeldet
Ja, ich persönlich arbeite gerne als root und habe diesen für die Anmeldung freigeschaltet. Was ich nicht mache ist das Login per SSH mit Passwort zu erlauben. Ich hinterlege also immer einen SSH-Key für die Anmeldung und nutze diesen statt des Kennwortes. Die Lösung hier ist einfach gehalten, der Profi mögen anpassen wie er es braucht. Ein Anmeldung als eingeschränkter Benutzer geht natürlich auch, das erste was ich dann immer mache ist ein
sudo -i
um dauerhaft zum root zu wechselnAnmelden als root
Startet PuTTY wieder und meldet euch diesmal gleich als Benutzer root an.
nano & Co auf Deutsch
nano war eben z.B. noch auf Englisch, mit
apt install -y language-pack-de
ist es (und vieles andere) auf deutsch.
root farbiger Prompt
Als root anmelden:
nano ~/.bashrc
Zeile 39 (Alt + C aktiviert Zeilennummernanzeige):
#force_color_prompt=yes
ändern zu (# entfernen):
force_color_prompt=yes
nun wieder Abmelden - ab der nächsten Anmeldung ist der neue Prompt aktiv.
Wer den sofort haben will (ohne neu Anmelden):
source ~/.bashrc
Feste IP-Adresse vergeben
Der Server hat dank des neuen Setupdialoges nun bereits eine feste IP-Adresse.
Solltet Ihr an dieser etwas ändern müssen so müssen wir erst das Cloud-Init deaktivieren:
nano /etc/cloud/cloud.cfg.d/99-disable-network-config.cfg
Inhalt:
network: {config: disabled}
Dann könnte Ihr in der folgenden Datei etwas ändern, die Warnungen das es einen reboot nicht übersteht könnt Ihr ignorieren, dafür haben wir die andere Datei angelegt.
nano /etc/netplan/50-cloud-init.yaml
Updates einspielen
- wieder anmelden als root bzw. zum root wechseln
- Updates suchen für Betriebssystem: (aktualisiert den Katalog aus den Update-Quellen)
apt update
- Updates einspielen:
apt upgrade -y
- Nach Update überflüssige Pakete entfernen:
apt autoremove -y
Ich mache das normalerweise immer als Einzeiler:
apt update && apt upgrade -y && apt autoremove -y
Multipathing deinstallieren (wenn der Server eine VM ist)
Ab Werk wird nun das
/var/log/syslog
mit Multipath-Meldungen vollgemüllt:
2024-05-27T12:32:47.571374+00:00 ubuntu2404 systemd[1]: Started multipathd.service - Device-Mapper Multipath Device Controller. 2024-05-27T12:32:47.592304+00:00 ubuntu2404 kernel: systemd[1]: Listening on multipathd.socket - multipathd control socket. 2024-05-27T12:32:47.592385+00:00 ubuntu2404 kernel: systemd[1]: Starting multipathd.service - Device-Mapper Multipath Device Controller... 2024-05-27T12:32:48.141146+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get udev uid: No data available 2024-05-27T12:32:48.141212+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get path uid 2024-05-27T12:32:48.141278+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: uevent trigger error 2024-05-27T12:32:57.634912+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: triggering change event to reinitialize 2024-05-27T12:32:57.667862+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get udev uid: No data available 2024-05-27T12:32:57.667930+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get path uid 2024-05-27T12:32:57.667959+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: uevent trigger error 2024-05-27T12:33:07.637080+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: triggering change event to reinitialize 2024-05-27T12:33:07.676773+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get udev uid: No data available 2024-05-27T12:33:07.676839+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get path uid 2024-05-27T12:33:07.676865+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: uevent trigger error 2024-05-27T12:33:17.641466+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: triggering change event to reinitialize 2024-05-27T12:33:17.709843+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get sysfs uid: No such file or directory 2024-05-27T12:33:17.709915+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get sgio uid: No such file or directory 2024-05-27T12:33:17.709942+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get path uid 2024-05-27T12:33:17.709969+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: uevent trigger error 2024-05-27T12:33:28.134951+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: not initialized after 3 udev retriggers 2024-05-27T12:33:29.139933+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: add missing path 2024-05-27T12:33:29.140037+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get sysfs uid: No such file or directory 2024-05-27T12:33:29.140063+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: failed to get sgio uid: No such file or directory 2024-05-27T12:33:29.140086+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: no WWID in state "undef 2024-05-27T12:33:29.140109+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: ", giving up 2024-05-27T12:33:29.140181+00:00 ubuntu2404 multipathd[467]: sda: check_path() failed, removing
Unter Ubuntu 24.04/22.04 scheint es nicht mehr ganz so schlimm wie unter 20.04 - aber in einer VM macht Multipath keinen Sinn, also deaktivieren und deinstallieren um das Syslog von den Meldungen befreien:
systemctl stop multipathd.service && systemctl disable multipathd.service apt install kpartx libsgutils2-1.46-2 sg3-utils sg3-utils-udev apt remove -y multipath-tools && apt purge -y multipath-tools
Die apt install
Zeile ist da drin weil diese Pakete ggf. von anderen Anleitung vorausgesetzt werden. Die Pakte werden dadurch auf manuell installiert gesetzt und dann nicht bei einem apt autoremove
deinstalliert
Cloud-Init deinstallieren (Wenn es keine VM bei einem Cloudanbieter ist)
Wenn Ihr die VM reboootet und die Console betrachtet tauchen kurz nach dem Reboot (Fehler-)Meldungen zum Cloud-init auf:
Das Cloud-Init ist - wenn ich mich recht erinnere - dafür da falls eure VM z.B. bei Amazon AWS, Azure oder andere Anbieter läuft um z.B. die Netzwerkinformationen vom Hoster/Provider zu erhalten.
Brauchen wir nicht, also weg damit:
echo 'datasource_list: [ None ]' | tee /etc/cloud/cloud.cfg.d/90_dpkg.cfg apt purge -y cloud-init rm -rf /etc/cloud/ && sudo rm -rf /var/lib/cloud/ apt install eatmydata libeatmydata1 python-babel-localedata python3-babel python3-jinja2 python3-json-pointer python3-jsonpatch python3-jsonschema python3-markupsafe python3-pyrsistent python3-tz -y reboot
Die apt install
Zeile ist da drin weil diese Pakete ggf. von anderen Anleitung vorausgesetzt werden. Die Pakte werden dadurch auf manuell installiert gesetzt und dann nicht bei einem apt autoremove
deinstalliert
Zeitzone setzen
In meiner VM ist die Uhrzeit zu diesem Zeitpunkt falsch (gebt mal probeweise date
ein) - weil der ESXi-Host auf UTC Zeit läuft und die Ubuntu in der VM die richtige Zeitzone nicht eingestellt hat.
Wir korrigieren das mit
timedatectl set-timezone Europe/Berlin
ein
date
sollte dann die richtige Uhrzeit ausspucken.
Zeitserver setzen
Für die Zeitsynchronisierung ist der Dienst systemd-timesyncd.service
zuständig, dieser wird über die Datei
nano /etc/systemd/timesyncd.conf
konfiguriert:
# This file is part of systemd.
#
# systemd is free software; you can redistribute it and/or modify it under the
# terms of the GNU Lesser General Public License as published by the Free
# Software Foundation; either version 2.1 of the License, or (at your option)
# any later version.
#
# Entries in this file show the compile time defaults. Local configuration
# should be created by either modifying this file (or a copy of it placed in
# /etc/ if the original file is shipped in /usr/), or by creating "drop-ins" in
# the /etc/systemd/timesyncd.conf.d/ directory. The latter is generally
# recommended. Defaults can be restored by simply deleting the main
# configuration file and all drop-ins located in /etc/.
#
# Use 'systemd-analyze cat-config systemd/timesyncd.conf' to display the full config.
#
# See timesyncd.conf(5) for details.
[Time]
NTP=192.168.1.81
FallbackNTP=192.168.1.198 de.pool.ntp.org
RootDistanceMaxSec=30
#PollIntervalMinSec=32
#PollIntervalMaxSec=2048
#ConnectionRetrySec=30
#SaveIntervalSec=60
Sowohl die Liste der NTP= als auch der FallbackNTP= erwartet eine per Leerzeichen getrennte Liste der möglichen Server.
Laut Anleitung hört der Dienst aber beim ersten Treffer auf zu suchen. In der Praxis setzt also einen NTP-Server und ggf. die Fallback. Setzt Ihr einen Wert nicht, lasst diesen also auskommentiert, so gilt der Default-Wert, beim Fallback gilt dann FallbackNTP=ntp.ubuntu.com
.
Nach der Änderung müsst Ihr den Dienst einmal neu starten:
systemctl restart systemd-timesyncd.service
und mit folgenden Befehl könnt Ihr den Status abfragen:
timedatectl show-timesync
Beispielausgabe:
LinkNTPServers=fd00::1eed:6fff:fe71:f1c0 SystemNTPServers=192.168.1.81 FallbackNTPServers=192.168.1.198 de.pool.ntp.org ServerName=192.168.1.81 ServerAddress=192.168.1.81 RootDistanceMaxUSec=30s PollIntervalMinUSec=32s PollIntervalMaxUSec=34min 8s PollIntervalUSec=2min 8s NTPMessage={ Leap=0, Version=3, Mode=4, Stratum=3, Precision=-23, RootDelay=20.324ms, RootDispersion=28.579ms, Reference=C0A801C6, OriginateTimestamp=Tue 2024-06-04 08:22:24 CEST, ReceiveTimestamp=Tue 2024-06-04 08:22:24 CEST, TransmitTimestamp=Tue 2024-06-04 08:22:24 CEST, DestinationTimestamp=Tue 2024-06-04 08:22:24 CEST, Ignored=no, PacketCount=2, Jitter=239us } Frequency=1158037
Wenn die untere Zeile mit NTPMessage=
nicht erscheint, habt Ihr ein Problem!
Mit
journalctl -fu systemd-timesyncd.service
könnte Ihr nach dem Grund suchen. Steht da etwas wie Server has to large root distance. Disconnecting und es gegen einen Domänencontroller geht so stellt sicher das
- Es der PDC ist
- Dieser sich auch selbst mit einer externen Quelle synchronisiert
- Stellt ggf. den Wert von
RootDistanceMaxUSec=30s
noch höher.
Automatische Updates deaktivieren
Ich persönlich möchte nicht das der Zabbix-Server automatisch Updates einspielt.
Die automatischen Updates aktualisieren - soweit ich das beobachten konnte - nur den Kernel. Aber auch das möchte ich nicht. Ich möchte das geplant durchführen.
Die automatischen Updates verhindern wir mit
apt remove -y unattended-upgrades
Automatischen Neustart von Diensten deaktivieren
Wie schon zuvor beschrieben aktualisiere ich Ubuntu und Zabbix gerne per folgenden Einzeiler:
apt update && apt upgrade -y && apt autoremove -y
In neueren Versionen werden dabei Dienste ggf. automatische neu gestartet, es gibt dann eine Meldung wie diese:
systemctl restart apache2.service cron.service fwupd.service mariadb.service open-vm-tools.service packagekit.service polkit.service rsyslog.service snmptrapd.service snmptt.service udisks2.service upower.service vgauth.service zabbix-agent2.service zabbix-web-service.service Dienste deren Neustart verschoben wurde: systemctl restart ModemManager.service /etc/needrestart/restart.d/dbus.service systemctl restart getty@tty1.service systemctl restart systemd-logind.service
Im Normalfall ist es kein Problem. Allerdings scheinen die Abhängigkeiten der Dienste nicht beachtet zu werden.
Der Zabbix-Server Dienst ist abhängig von der Datenbank, das steht auch so in der /usr/lib/systemd/system/zabbix-server.service
:
After=mysql.service After=mysqld.service After=mariadb.service
Der automatische Neustart startet aber z.B. MariaDB gnadenlos durch ohne vorher den Zabbix zu beenden. Dabei hängt sich das ganze gerne mal weg. Per {{Key|STRG} + {Key|C} kann man das abbrechen und rebooten, schön ist das aber nicht.
Als Lösung schalte ich inzwischen den automatischen Neustart der Dienste ab, es wird dann nur eine Liste der Dienste ausgegeben die neu gestartet werden müssten:
/etc/needrestart/needrestart.conf
und dort ziemlich am Anfang:
# Restart mode: (l)ist only, (i)nteractive or (a)utomatically.
#
# ATTENTION: If needrestart is configured to run in interactive mode but is run
# non-interactive (i.e. unattended-upgrades) it will fallback to list only mode.
#
# UBUNTU: the default restart mode when running as part of the APT hook is 'a',
# unless a specific UI is configured (see below).
#$nrconf{restart} = 'i';
Bei der letzten Zeile entfernen wir das Kommentarzeichen davor und machen aus dem i
ein l
, wie es auch in der obersten Zeile beschrieben wird:
$nrconf{restart} = 'l';
So werden notwendige Neustarts nur aufgelistet.